THEA – Große Weite Innen

Dorothea Stockmar
Zeichnungen von Cornelia Nagel

THEA
Große Weite Innen

118 Seiten.

15,00 

Lieferzeit: 3-5 Werktage

Thea war wie von Sinnen, während sie sich auf Sinnsuche begab. Sie fragte sich, was aus ihrem Sohn geworden wäre, wenn das Unglück damals nicht passiert wäre. Die Antwort gab ihr einzig und allein ihr Herz und das schwieg. Liebe kennt keine Zeit. In der Liebe ist alles gegenwärtig. Erlebtes, Gefühltes. Ein nimmer endendes Band, das alles einschließt. Vergangenes genauso wie Zukünftiges. In einem ewigen Jetzt. Bei Thea zeigte es sich in einer Großen Weite Innen.

4 Bewertungen für THEA – Große Weite Innen

  1. Eva Terhorst

    „Große Weite Innen“ von Dorothea Stockmar
    Verlust und Trauer als Möglichkeit zu innerem Wachstum

    Sich in Worten so auszudrücken, dass der andere eine Ahnung davon bekommen kann, was einen bewegt und umtreibt, ist eine Kunst. Die Gedanken und Gefühle niederzuschreiben, die einen nicht mehr loslassen, wenn man sein Kind oder einen anderen geliebten Menschen verloren hat, erfordert Mut. Dorothea Stockmar zeigt großen Mut und tut beides. Damit berührt sie ganz tief. Das reicht ihr aber nicht und so verdeutlicht sie, was sie fühlt, indem sie ihre Trauer um ihren verstorbenen Sohn auch in Bildern ausdrückt. Eines dieser wunderbaren Bilder hängt in meiner Praxis und verbreitet dort durch lebendige Farben Schönheit, Zauber und Zerbrechlichkeit.

    Jetzt zum 7. Todestag ihres Sohnes Cajus, ist ein weiteres Buch von ihr erschienen: „Thea Große Weite Innen“ beim Querbeet Verlag. Und wie kann es anders sein, bei einem Buch, geschrieben von einer mutigen Frau? Es macht Mut. Es macht Mut in einer Weise, wie ich es selten im Bereich der Trauer erlebt habe. Mut sich den wirklich schwierigen Themen und Gefühlen zu stellen und zwar immer wieder. Als Trauerbegleiterin bin ich ständig auf der Suche nach Texten und Büchern, die ich Trauernden ans gebeutelte Herz legen kann, damit sie eine Vorstellung davon bekommen, wie sie mit ihrer Trauer umgehen können. Steht man doch sehr oft hilflos vor diesem gigantischen Schmerz, der einen aufzufressen droht. Vielen Menschen geht es so wie Thea aus dem Buch, wenn sie einen geliebten Menschen verloren haben: In Liebe verbunden zu sein, bedeutet auf einmal mit dem Tod verbunden zu sein.

    Thea spürt, wie der Tod des Sohnes, Stillstand und Erstarrung in die Familie zu bringen droht und stellt sich ihm mit all ihrer Lebendigkeit und Kraft entgegen. So schafft sie es, dass ihre Trauer und die ihrer Familie, lebendig wird und so auch Nathan seinen festen, geborgenen Platz in der Familie behält. Er kann zwar nicht mehr zu Aufgaben wie den Müll raus zu tragen heran gezogen werden, aber als Gesprächspartner und Gegenüber bleibt er erhalten.

    In klaren nachvollziehbaren Sätzen führt uns Dorothea durch das Leben von Thea und durch ihre schlimmste Zeit. Zuweilen berührt sie den Leser damit ganz tief und doch gelingt es ihr auch auszudrücken, was eigentlich kaum auszudrücken ist. Sie macht verständlich, wie sich Trauer anfühlt und was sie mit uns machen kann. Dabei klagt sie nicht. Sie gibt ihren Umgang damit wieder und wird so zu einer Art Trauer-Pionierin. Sie legt mit ihrem Buch einen Trampelpfad an, den andere Trauernde als Spur nutzen können, um ihren eigenen Weg durch ihre Trauer zu finden. Denn irgendwann in ihrer Zeit der Trauer und der Sehnsucht nach ihrem Sohn kann sie eine Entscheidung treffen: „Doch bevor ich gehe, bleibe ich.“ Jeder, der einmal einen geliebten Menschen verloren hat, versteht, wie viel Schmerz, Verzweiflung, Mut und Arbeit – Trauerarbeit – dieser Satz beinhaltet.

    Frau Stockmar schreibt in ihrem Buch: „Große Weite Innen stellt sich für uns oft erst dann ein, wenn wir bereit sind, überlieferte Ansichten und Meinungen in Frage zu stellen.“ Dies trifft auch auf den gesellschaftlichen Umgang mit Trauer zu. Damit Menschen, die einen geliebten Menschen verlieren von ihrem hilflosen Umfeld nicht mehr alleine gelassen werden, müssen wir die überlieferten Ansichten und Meinungen über Trauer und Tod in Frage stellen. Auch oder gerade in Zeiten, in denen wir nicht betroffen sind. Zum Einen damit wir im Ernstfall ein wenig besser vorbereitet sind, zum Anderen um für die da sein zu können, die uns in ihren verzweifeltsten Stunden brauchen und um selbst eine Große Weite Innen zu erfahren.

    In ihrer Zeit als Praktikantin in einem Hospiz in Japan erlebt sie die Gepflogenheit, bei der Begrüßung sich gegenseitig vor dem anderen Menschen und seinem Schicksal zu verneigen als sehr achtsam und wertschätzend. Ich wünsche mir, dass sich auch bei uns immer mehr Menschen vor dem Schicksal anderer verneigen, statt vor ihm davon zu laufen.

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  2. Karin Grabenhorst

    Thea – Große Weite Innen

    Wie tief berührt hat mich Dorothea Stockmars Buch: Eine ungewöhnliche biografische Schilderung, die einen in ihre Große Weite Innen mit hinein nimmt, teilhaben lässt an den unglaublichen, versöhnenden Gedanken ihres verstorbenen Sohnes und die einen spüren lässt: Du bist liebevoll im “All-eins-Sein” geborgen!
    Danke, liebe Dorothea, für deine Kunst und deine Bücher! Nun hast du in “Thea – Große Weite Innen” erstmalig Einblick gegeben in die Zeit im buddhistischen Hospiz in Japan. Damit ist es dir gelungen, Raum zu geben für eine weitere Dimension der versöhnlichen Auseinandersetzung mit Leben und Tod, über alle menschlichen und weltlichen Grenzen hinaus!
    Ich wünsche dir und deinem Buch, dass es vielen Menschen Mut macht, zu ihrer Großen Weite Innen zu finden!

    Karin Grabenhorst

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  3. Susanne Mroß

    Als Trauerbegleiterin ist meine erste Intention bei Menschen, die gerade Schweres erleiden müssen immer, sie in warme Decken hüllen zu wollen und einfach nur mit ihnen zu sein, zu ermutigen, den eigenen inneren Bildern und Potenzialen zu vertrauen, die genau die Weite immer wieder zeigen, die Thea auch erlebt und beschreibt. Bei aller Not, die uns immer wieder begegnen kann, bei Schmerz, Leere und Verzweiflung, ist doch alles immer da. Dies empfinde ich als wertvollste Entdeckung meines Lebens. Und solch eine warme Decke, eine Schatzkiste ermutigender Bilder ist mir Dorothea Stockmars neues Buch:
    Als Künstlerin und einfach der überaus reichen und reifen Person, die du, Dorothea bist, kommst du in deinen Erfahrungen und deinem Tun dieser inneren Welt sowieso ganz nah und lebst sie. Dein Leben hat dir extrem viel abverlangt und dich gleichzeitig reich beschenkt, weil du es annehmen konntest und nach dem Stärkenden, dem Verbindenden, nach der Liebe in allem und um allem gesucht hast. In deinem Buch lässt du die Menschen daran Anteil haben und zeigst auf, wie schwere Ereignisse integriert werden können. Du machst Lust auf Leben “TROTZALLEDEM”. Das ist wahre Lebenskunst, mit der du die Welt beschenkst.
    Viktor Frankl, auf dessen dreidimensionalem Menschenbild meine Arbeit beruht (der Geist macht uns zum wahren Menschen, ansonsten wären wir nur zweidimensional), hat wunderbar vermittelt, dass das Leben uns fragt, wie wir Mensch sein wollen. Wir haben keinen Einfluss darauf, was uns geschieht (sagt ein Jude, der das KZ zwar selbst überlebt hat, aber fast all seine Familie verlor), aber wir sind frei, auf das, was uns geschieht, zu reagieren. Wir geben dem Leben Antwort darauf, wer wir sind. Wir sind insofern frei uns zu verhalten, zu ver-antworten, wie wir re-agieren.
    Das gibt dem Menschen seine wahre Würde. Das macht uns die Weite bewusst, in der wir zuhause sein dürfen, trotz aller Ängste und Einschränkungen, trotz der Herausforderungen, die alles andere als ein Kinderspiel sind, uns immer wieder an unsere Grenzen führen können und auch weit darüber hinaus. Letztendlich ist da Liebe, genau wie du sagst. Der tiefe Sinn hinter allem Sinn. Mehr müssen wir nicht wissen.
    Dein Buch beschreibt für mich die Reise mit ihr und zu ihr, die alles verbindet und hält, erklärt und durchwebt, einfach ist. Vor ihr können wir, wie Mose vor dem brennenden Dornbusch, nur die Schuhe ausziehen, denn wir betreten heiliges Land. Wir können nur auf die Knie fallen und erfahren, was Demut ist und tanzen, weil Freude jede einzelne Zelle erfüllt. ICH BIN.
    All dies hast du für mich beschrieben, in deinen Worten und aus deiner Erfahrung, auf dem Boden deiner Perspektive.
    Ich hoffe sehr, ich habe dich nicht falsch verstanden und sage erstmal DANKE!!!

    Eine einzige Stelle habe ich, an der meine Gedanken haken und ich wahrscheinlich “Erbsen zähle” oder nicht richtig verstanden habe, es vielleicht auch fruchtbaren Boden gäbe für weiterführende Diskussion. Ich hoffe, das ist für dich ok und nicht verletzend, denn ich weiß, wie sehr unsere Texte auch unsere Kinder sind und andere Menschen sie, einmal losgelassen, ja immer aus ihrer Warte heraus betrachten und verstehen.
    Es ist der kurze Text ganz zu Anfang:
    “Es ist nicht nötig, etwas zu erfinden, da das Leben selbst mit einer nicht zu übertreffenden Erfindungsgabe ausgestattet ist. (soweit stimme ich zu)
    Einer Gabe, die es uns erlaubt, uns immer wieder neu zu finden, (stimme auch noch zu)
    uns immer wieder neu erfinden zu können. (Hier empfinde ich einen Widerspruch)
    Und sei es im Angesicht des eigenen Spiegelbildes.”

    Mir geht es hier so, dass ich mich voll hinter deinen ersten Satz stellen würde, dass es nicht nötig ist, etwas zu erfinden, auch uns selbst nicht, auch das ist nicht nötig. Meiner Meinung nach ist dieser Satz absolut, die Erfindungsgabe des Lebens vertrauenswürdig. Vielleicht sind unser Staunen und unsere Antwort auf diese Erfindungsgabe gefragt? In diesem Kontext können, ja vielleicht sogar müssen, wir uns immer wieder selbst auch finden, um uns nicht zu verlieren. Erfinden, denke ich, müssen wir uns nicht, auch wenn wir das immer wieder einmal denken. Ich meine das so, wie du es am Ende mit den Worten eine jungen Japanerin über die Rose beschreibst (S. 109): “Nicht vergleichen. Nichts bedauern. Nicht klagen. Lass deine Blume wie die Rose in deinem Garten blühen. In dir ist Fülle!”
    Ich meine, dass die Rose sich auch nicht neu erfinden muss, aber zu ihrer Zeit immer wieder neu ihre Blüten bringt, jede einzigartig und einfach sie.
    Ihr Ausdruck der Fülle. Ich bin sehr dankbar für das Geschenk, die Blüte, die du der Welt mit deinem Buch schenkst, einfach du. SO wesentlich auf kleinem Raum! Möge es für viele Menschen Inspiration für Leben sein!

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  4. Michael Bludenz

    Einfach schön zu lesen !

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