1945 – Eine „Stunde Null“ in den Köpfen?

Rainer Holze, Marga Voigt (Hrsg.)

1945 – Eine „Stunde Null“ in den Köpfen?

Zur geistigen Situation in Deutschland nach der Befreiung vom Faschismus

272 Seiten

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Die in diesem Band vereinten Beiträge legen nicht von einer „Stunde Null“ in den Köpfen aller Deutschen – als einer Schicksalsgemeinschaft – Zeugnis ab; im Gegenteil: Sie stellen angesichts der katastrophalen Niederlage des Hitlerfaschismus im Mai 1945 die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als einen tiefgreifenden geschichtlichen Einschnitt heraus, der in der deutschen Erinnerungskultur noch nicht seinen Platz gefunden hat.

Erinnert wird an den 1945 in Ost- wie in Westeuropa „allgemeinen sozialistischen Zug der Zeit“. Die Forderungen nach Sozialisierung der Schlüsselindustrien und Banken sowie des Großgrundbesitzes gehörten zum Neu- und Umdenken in breiten politischen Perspektiven, nicht nur von deutschen Sozialisten und Antifaschisten. Sie knüpften an parlamentarische und rätedemokratische Elemente einer „Wirtschaftsdemokratie“ in einem „demokratischen Rechtsstaat“ an, hin zu einer „sozialistischen deutschen Republik“.

Nachdrücklich werden die Frauen in Nachkriegsdeutschland gewürdigt, die den größten Teil der Überlebensarbeit in Landwirtschaft, Handwerk und Industrie übernahmen und sich nicht auf das „Weibliche“ festlegen ließen – immerhin lebten nach Kriegsende sieben Millionen mehr Frauen als Männer in Deutschland. Erinnert wird ebenso an die mehrjährige Debatte der Kunst- und Kulturschaffenden im Präsidialrat des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, das in den ersten Nachkriegsjahren zwischen zwei weltanschaulichen Bewegungen stand, den Anschauungen des Westens und des Ostens.

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